Leseprobe

Es gibt noch ein weiteres seltsames Phänomen im Leben eurer Spezies, den Elefanten, das sich Verhaltensforscher so wie ich nicht erklären können: Wie kommt es, dass in trockenen und unwirtlichen Gebieten die Elefanten von Regen, der Tagesmärsche entfernt fällt, wissen können und auf magische Weise darauf zuwandern, ohne Gegenwind oder sonstige wahrnehmbare Zeichen?

Neuere Forschungsberichte erzählen davon. Muss auch dies ein Geheimnis bleiben oder hast du da vielleicht eine Antwort darauf? Erinnere dich daran, alles was existiert ist Energie in Schwingung, Materie in jeder Form und sogar Gedanken sind es. Alle diese Schwingungsmuster können Tiere wahrnehmen und zuordnen. Es ist wie eine Sprache, die wir entschlüsseln und verstehen können. Haben wir Durst und möchten ihn stillen, richten wir unseren Fokus auf dieses Bedürfnis, auf den Wunsch Wasser zu finden. Ist nun an gewissen Orten davon vorhanden, nehmen wir die entsprechenden Energieschwingungen wahr, seien sie nun in Form einer bereits vorhandenen Wasserstelle oder aber von Regen, der irgendwo in unserem Land zur Erde fällt und sich dort neu sammeln kann. Wir wissen also, wohin uns wenden, um Wasser zu finden. Wenn wir den Wunsch danach haben und es brauchen, ruft uns das Wasser zu sich.

Fasziniert und dankbar für seine interessanten Ausführungen wollte ich eben zusammenpacken und mich von meinem Gesprächspartner verabschieden. Im selben Moment nahm ich ein Gefühl wahr, als hätte er etwas auf dem Herzen, das er loszuwerden trachtete, ehe ich weggehen würde. Also fragte ich nach, ob er mir vielleicht noch etwas mitteilen mochte.

Notiere dies: Es wäre schön, wenn die Menschen aufhörten, sich so wichtig zu nehmen. Darüber vergessen sie, sich dem Leben hinzugeben. So haben sie auch aus den Augen verloren, wie untrennbar alles miteinander verbunden ist: Pflanzen, Tiere, Wasser, die ganze Natur, ja der gesamte Planet. Alles sollte im Gleichgewicht sein. Das ist jedoch bereits erschreckend lan­ge nicht mehr der Fall. Der Mensch verhält sich zu egoistisch, lebt und handelt selbstbezogen. Er hat die Bescheidenheit vor der Schöpfung verloren, greift überall ein, vernichtet und vergiftet. Und all das einzig, um Materie anzuhäufen. Jeder für sich allein und ohne Rücksicht auf andere, die darunter leiden und denen er wegnimmt. Der Sinn des Lebens liegt aber im Gegenteil. Wenn jeder zum Wohl von allen denkt und handelt, profitiert die ganze Schöpfung und keiner büßt deswegen etwas ein.

Woher kommt denn dieses Denkmuster jeder gegen jeden? wunderte ich mich. Der Mensch hat verlernt zu vertrauen, dass für alle genügend da ist zum Leben. Er hat verlernt zu lieben, sich selber so wie die ganze Natur. Wo jedoch Liebe und Vertrauen fehlen, nistet sich Misstrauen und Furcht ein. Und es ist Angst, die heute den Menschen regiert. Sie bringt ihn dazu, so zu handeln und denken wie in der heutigen Zeit. Jeder wäre sein Feind, wähnt er, jeder nähme ihm etwas weg. Also muss er kämpfen, für sich allein und gegen alle anderen, muss Werte anhäufen ohne Rücksicht auf Verluste und leidvolle Spuren, die er damit hin­terlässt. Und aus Furcht entwickelt sich leicht Hass. So entsteht Krieg. Krieg um Land, um Güter, sogar um Glaubenswerte. Nein, sei nicht hoffnungslos, jeder kann zur Umkehr beitragen. Das beginnt im Kleinen. Fühlt wieder Liebe, Achtung und Re­spekt für euch selber. Dann seid ihr auch fähig, dies für jedes andere Wesen zu tun, ob Mensch, Tier oder Pflanze. Nicht zu vergessen eure wichtigste Lebensgrundlage: das Wasser, das ihr so unbekümmert und gedankenlos verschmutzt.

Er hatte leider allzu Recht und ich nahm mir vor, das Thema Wasser gründlicher zu durchleuchten, als der Bulle meine Gedanken sogleich aufgriff und empfahl:
Geh zu den Fischen, sie haben dazu viel Dringendes zu erzählen. Das Wasser ist ihr direkter Lebensraum und sie sind begierig, die Menschen darüber aufzuklären.